Grundsätzlich ist festzustellen, dass der Bildungsstand in wohlhabenden Staaten – entwickelte Industrie- bzw. Informationsgesellschaften – üblicherweise höher ist als in Schwellen- oder Entwicklungsländern.
Kennzeichen sind unter anderem eine konsequentere Durchsetzung der allgemeinen Schulpflicht, eine niedrigere Analphabetenquote und eine vergleichsweise hohe Zahl an Hochschulabsolventen.
Internationaler Bildungsstand und dessen Messbarkeit
Diverse Institute und Einrichtungen erstellen regelmäßig Berichte, die sich mit dem Zustand des deutschen Bildungssystems und dem Bildungsstand in der Bundesrepublik befassen, darunter das Statistische Bundesamt und das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Nicht zu vergessen, die PISA-Studien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie die nationale PISA-E als Ergänzung zu den internationalen PISA-Studien, die nicht selten für Furore sorgten.
Ein Vergleich bietet sich – wegen dem Status „entwickelt“ und dem relativ hohen Pro-Kopf-Einkommen – vor allen Dingen zwischen den Mitgliedsstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, kurz OECD, an.
Deutschland konnte hier mit seiner hohen monetären Ausstattung im Bereich der Sekundarstufe II sowie der Bedeutung, die den Fremdsprachen im Bildungswesen beigemessen wird, überzeugen. Dagegen waren die finanziellen Rahmenbedingungen der Primarstufe und der Sekundarstufe I sowie die geringe Zahl an Studierenden und Hochschulabsolventen Kritikpunkte. |
Vergleich der OECD Staaten
Im EU-Vergleich rangiert Deutschland im Bereich der Kindergrippen und ähnlichen Einrichtungen, die von unter dreijährigen Kindern besucht werden, auf den hinteren Plätzen, wegweisend ist hier Dänemark. Dafür schneidet Deutschland beim Platzangebot in Kindergärten außerordentlich gut ab und wird nur von Belgien, Dänemark und Frankreich übertroffen.
Ein Hauptaugenmerk sollte auf die Ganztags-Kindergärten gelegt werden, denn hier fällt Deutschland weit hinter der Spitzenposition Dänemarks zurück.
Gemäß der letzten PISA-Studie belegt Deutschland Rang 13 von insgesamt 57 Staaten, auf Platz 1. positionierte sich Finnland, gefolgt von Hongkong und Taiwan.
Das internationale Hochschulranking der britischen Zeitung „The Times“ sieht im Jahr 2008 auf den vordersten Platzierungen die Universitäten Harvard, Yale und Cambridge. Rang 19 nimmt die Universität Tokio ein und ist damit die beste Hochschule eines nicht englischsprachigen Landes (wie Großbritannien, Amerika, Australien, die sich um die vordersten Plätze streiten). Beste deutsche Hochschule ist die Universität Heidelberg, welche auf dem 60. Platz des Ranking landet, unter den besten 200 internationalen Hochschulen befinden sich insgesamt 11 deutsche Vertreter.
Bildungsausgaben auf das BIP beziehen
Daneben gibt es etliche weitere Vergleichsmöglichkeiten, beispielsweise die Staatsausgaben für den Bildungsbereich – hier präsentiert sich im Übrigen wieder einmal Dänemark an vorderster „Front“ (8,3% des BIP) und Deutschland auf einem der hinteren Plätze – oder die Anzahl 20 bis 24 Jähriger mit Schulabschluss der Sekundarstufe sowie die Beteiligung an Weiterbildungsmaßnahmen. |
Prinzipiell müssen Bildungssysteme den veränderlichen Rahmenbedingungen angepasst werden bzw. Veränderungen Berücksichtigung finden, in Deutschland zählen hierzu Faktoren wie demographischer Wandel, Globalisierung, Wirtschaftswachstum (Investitionsfähigkeit) sowie innovative Tätigkeitsfelder und Kompetenzprofile.
Gerade weil sich die Bundesrepublik im Bereich der Kosten nicht unbedingt als Wirtschaftsstandort profilieren kann, ist das Ziel, Deutschland als Forschungs- und Entwicklungsraum entsprechend zu fördern.
In diesem Zusammenhang ist folglich ein hoher Bedarf an Fachkräften von Nöten, weswegen ferner Maßnahmen zur Weiterbildung Geringqualifizierter, die Schaffung einer angemessenen Bildungsumgebung usw. aktiviert werden müssen.